Ein Geschenk des Himmels

Seit den Anfängen des Christentums haben Menschen erfahren: Taufe tut gut. Sie ist ein uraltes heilsames Ritual.
  • Die Taufe ist eine sicht- und spürbare Liebeserklärung Gottes, die lebenslang gilt.
  • Sie ist nicht Bedingung, aber Zeichen für Gottes Zuwendung.
  • Die Taufe gehört zu den ältesten Ritualen der Christen.
  • Mit der Taufe wird man Teil der welt- und zeitumspannenden Gemeinschaft Jesu Christi.
  • Die Taufe hat rechtliche Konsequenzen.

Die Bibel berichtet von Johannes dem Täufer, der Menschen, die ihr Leben ändern wollten, im Jordan taufte. Auch Jesus ließ sich von Johannes taufen. Bei seiner Taufe, so erzählt das Markusevangelium, tat sich der Himmel auf, der Heilige Geist kam auf ihn, und er hörte Gottes Stimme: 

„Du bist mein Sohn, dich habe ich lieb, an dir habe ich Freude.“

Diese Taufe muss für Jesus so lebensentscheidend und so prägend gewesen sein, dass er später seine Jünger beauftragte: „Geht nun hin zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen: Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes  und des Heiligen Geistes!“ Mt 28,19

Auch wenn wir heute die Taufe nicht mehr als Bedingung für Gottes Liebe ansehen, so glauben wir doch, dass sich bei jeder Taufe der Himmel ein Stück öffnet und dass Täuflinge - ob Kinder oder Erwachsene - Gottes Zusage erhalten: „Ganz egal, wohin dich dein Weg führt: Du bist mein Kind. Dich habe ich lieb. An dir habe ich Freude. In meinem Geist darfst du leben.“ Eine Ermutigung, die ein Leben lang - und weit darüber hinaus - gilt. Darum muss und kann die Taufe auch nicht wiederholt werden. Denn es ist nicht unsere Entscheidung, die die Taufe wirksam macht, sondern Gottes Entscheidung für uns, die wir in der Taufe annehmen.

„Geht nun hin zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen: Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!“

MT 28, 19

Taufe war und ist zum einen die Aufnahme in die sichtbare Kirche, zum anderen aber auch - viel wichtiger - der Beginn einer weit über das Leben und den Tod hinausgehenden einzigartigen Beziehung zu Jesus Christus. In der Taufe öffnet sich den Gläubigen der Himmel - die Tür in ein neues Leben. Martin Luther fand dies so faszinierend, dass er sich täglich an die Taufe erinnern wollte.

Aber Taufe hat auch rechtliche Konsequenzen: Mit ihr erhält das Kind eine Konfession und wird Mitglied in einer Kirchengemeinde. Die Taufe ist Bedingung für die Konfirmation, das Patenamt und manchmal auch für den Arbeitsplatz in einer kirchlichen Einrichtung. Bei einem Konfessionswechsel muss die Taufe nicht wiederholt werden. 

Sakrament

Taufe

Das Wort „Sakrament“ kommt vom lateinischen sacramentum, was so viel heißt wie „Heilszeichen“ oder „Heilsmittel“. Zum Sakrament gehören das sichtbare und greifbare Symbol (Wasser, Brot, Wein) und das verheißungsvolle Wort. In der evangelischen Kirche gibt es zwei Sakramente: die Taufe und das Abendmahl.
Quelle: EKD

In einem christlichen Umfeld aufwachsen

Julia und Hannes aus München ließen ihre Tochter Lucy an der Isar taufen.

Nachweis: privat

Über den Jordan

Jordan

Der Jordan ist der wichtigste Fluss in Israel. Er entspringt am Fuß des Hermongebirges aus vier Quellflüssen und teilt das Land der Länge nach in den Teil östlich und westlich des Jordan. Im Norden des Landes fließt er zunächst durch den heute trocken gelegten Hule-See, dann durch den See Gennesaret, bevor er sich in zahlreichen Windungen auf insgesamt 251 Kilometern nach Süden bis ins Tote Meer schlängelt.

05.05.2021

Anne Lüters