Gute Gründe für die Taufe

Noch unschlüssig, ob der Nachwuchs getauft werden soll? Hier finden Sie einige Gründe dafür.

Endlich ist es da – nach Monaten des Wartens und der Vorfreude. Ein kleines Menschenkind, an dem schon alles dran ist: Nase, Zehen und winzige Fingernägel. Soll es getauft werden? Hier einige Gründe.

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Bild: pixabay/1317379

Die meisten Eltern spüren angesichts des Wunders der Geburt eine große Dankbarkeit. Es ist für sie nicht selbstverständlich, dass die Geburt gut verlaufen ist und ihre Tochter oder ihr Sohn lebt und gesund und munter ist. Sie haben erfahren: Wir konnten ganz viel vorbereiten für die Geburt - machen konnten wir sie nicht. Wovon das Herz ganz voll ist, das möchte nach draußen. In der Taufe sagen die Eltern Gott dem Schöpfer für das neue Leben Dank. 

Taufe,© iStock-ThitareeSarmkasat

Bild: iStock-ThitareeSarmkasat

Gleichzeitig wissen Eltern um die große Verantwortung, die auf sie zukommt: Sie werden das Kind versorgen, nach ihren Kräften vor Schaden behüten, ihm Werte vermitteln und es aufs Leben vorbereiten. Werden sie ihr Kind richtig auf das Leben vorbereiten? Da ist es gut zu wissen, dass gleich zu Beginn des Lebens die Zusage Gottes steht, das Kind und seine Eltern zu begleiten.

Taufe,© iStock-Choreograph

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Vielen spricht der tiefe Wunsch aus dem Herzen: „Dies Kind soll unversehrt bleiben.“ Sie wünschen sich einen Schutz für das Neugeborene, den sie selbst nicht gewährleisten können. Viele wünschen sich auch, ihren Glauben an Jesus Christus, der sie selbst im Leben trägt, ihrem Kind weiterzugeben. Auch wenn die Taufe kein magischer Schild ist, der das Kind vor Krankheit und Unglück abschirmt, so sagt sie doch Gottes Nähe und Begleitung zu. 

Taufe,© iStock-evgenyatamanenko

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Segen spricht von Zuwendung und Geborgenheit, von Heil und Wachstum. Wer erhofft sich das nicht? Gott verspricht in der Taufe dem Neugetauften seinen Segen. Das bedeutet nicht, dass er alle Wünsche und Erwartungen erfüllt, aber seine Verheißungen (nach D. Bonhoeffer).

Taufe,© iStock-Валентин Игнаткин

Bild: iStock-Валентин Игнаткин

Am Anfang der Geburt eines Kindes steht die Liebe seiner Eltern zueinander. Am Anfang eines Lebenswegs steht die unbegrenzte, grenzenlose Liebe Gottes zu dem Menschenkind. Das besiegelt die Taufe. Nicht Leistung, nicht Schulabschluss, nicht pädagogisches Geschick, sondern allein die Liebe. Ohne Liebe ist alles andere nichts, zeigt Paulus im ersten Korintherbrief (Kap. 13). Eltern, die ihr Kind taufen lassen, können sich selbst Gottes Liebe anvertrauen und die Entwicklung ihres Kindes vielleicht etwas gelassener verfolgen. Wenn sie auf die Liebe hören, kann die Erziehung nicht ganz schiefgehen.

Taufe,© iStock-Rawpixel

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Es gibt wunderbare Stellen in der Bibel, in denen Gott den Menschen Beistand und Treue verheißt. (Beispielsweise Jesaja 41, Josua 1,1…) Der Getaufte tritt in die Gemeinschaft, die diese Verheißungen für sich gelten lässt: Ihr seid Gottes geliebte Kinder. Das Vertrauen auf diese Zusage lässt Menschen freier und mutiger durchs Leben gehen. Denn sie wissen: Selbst wenn uns alle verlassen - Christus steht zu uns.

Taufe,© iStock-vadimguzhva

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Auch wenn ein Kind nicht unbedingt getauft sein muss, um am evangelischen Religionsunterricht teilzunehmen, so bringt Konfessionslosigkeit doch immer eine gewisse Unsicherheit mit sich - bei Kindern wie bei den Eltern. Getaufte Kinder wissen, wo sie hingehören; viel wichtiger aber ist, dass ein getauftes Kind von Anfang an eine Heimat in seiner Gemeinde hat. Es kann in „seinen“ Krabbelgottesdienst gehen und im evangelischen Kindergarten „seine“ Pfarrerin treffen. Und - ob bei der Erstklässlersegnung oder beim Zubettgehen - mit jedem Segen, den ein Kind erhält, kann es erfahren, dass es zu Jesus Christus gehört.

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Bild: iStock-tatyana_tomsickova

Das Patenamt ist etwas Großartiges. Natürlich kann man auch ohne Taufe Menschen bestimmen, die für das Kind da sein werden - aber das geschieht recht selten und hat auch oft etwas Künstliches. Mit der Institution des Patenamtes stellt die Evangelische Kirche dem Kind ganz selbstverständlich weitere Erwachsene an die Seite, die Verantwortung für es übernehmen und es, wenn es gut geht, durch das Leben begleiten. Für die Eltern kann das eine große Entlastung sein: Auch wenn sie selbst einmal nicht da sein können - es gibt Menschen, die sich um ihr Kind kümmern. 

Taufe,© iStock-tatyana_tomsickova1

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„Mein Kind soll später selbst entscheiden können, was es glauben möchte.“ Dieses Argument gegen die Kindertaufe hört man oft. Was Eltern, die so argumentieren, vergessen: Man muss etwas kennen, um sich bewusst dafür oder dagegen zu entscheiden. Die Taufe bietet das Fundament dafür, dass ein Kind den Glauben in Familie, Gemeinde und Religionsunterricht kennen lernt und sich später wirklich frei entscheiden kann. Bei der Konfirmation, aber auch später steht es ihm immer wieder offen, der Kirche den Rücken zu kehren oder wieder zu ihr zurückzukommen. 

Taufe,© iStock-lortie

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Woran soll ich mich halten? Und welche Wege einschlagen? Von Geburt an werden Entscheidungen für das Leben getroffen - zunächst noch von den Eltern, dann zunehmend durch das Kind selbst. Beide, Eltern wie Kinder, suchen dabei nach Orientierung und Vorbildern für ein gelingendes, gutes Leben. Gleichzeitig mit der Taufe in die christliche Gemeinschaft wird dem Kind auch eine grundlegende Orientierung mitgegeben: die Geschichten und Worte von Jesus Christus sowie der große Erfahrungsschatz der Bibel. Eines dieser Worte wird ihm mit seinem Taufspruch ganz persönlich mitgegeben - als Spruch fürs Leben.

Taufe,© iStock-gorodenkoff

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„Wie sieht der Kleine denn aus?“ Klar wird nach einer Geburt das Baby gebührend begutachtet. Die Großeltern kommen, die Onkel und Tanten, die Freunde. Doch das geschieht nach und nach - auch um die Mutter nicht zu überfordern. Die ganze Familie und der Freundeskreis kommen meist erst bei der Taufe zusammen - sie ist der Anlass, das Kind im Kreis der Familie offiziell willkommen zu heißen, sich wieder einmal zu sehen und sich der Gemeinschaft der Familie zu versichern. So gibt die kirchliche Taufe der Familie nicht nur Gottes Segen mit auf den Weg, sondern schenkt ihr dazu ein fröhliches Familienfest.

Warum taufen?

Julia und Hannes aus München ließen ihre Tochter Lucy an der Isar taufen.

Nachweis: privat

152.000

Kindertaufen gab es 2018 und rund 16.000 Erwachsenentaufen. 166.000 Jugendliche bekräftigten ihren Glauben mit der Konfirmation.